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Der Arbeitskreis II der Fraktion Liberale Union im Rat der Stadt Moers hatte kürzlich das Vergnügen, die Dauerausstellung im alten Landratsamt Moers zu besichtigen. Die Museumsleiterin Diana Finkele führte die interessierten Mitglieder durch die Ausstellung und gab ihnen einen Einblick in die wechselvolle Geschichte Moers‘ und seiner Demokratie.

Das alte Landratsamt ist ein wichtiger Teil der Moerser Geschichte und war während der Nationalsozialisten eine regionale Machtzentrale. Hier wurden Deportationslisten in die Konzentrationslager unterzeichnet. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs arbeiteten Widerstandskämpfer an einem demokratischen Neubeginn in Moers mit. Die Dauerausstellung zeigt die Entwicklungen von den Katastrophen des 20. Jahrhunderts bis hin zu den Bemühungen eines demokratischen und kulturellen Neubeginns. Das jüdische Leben und die Lücke seit dem Nationalsozialismus sind in alle Bereiche eingebettet.

Eine Ausstellungsabteilung ist dem Leben und Werk des Kabarettisten und Poeten Hanns Dieter Hüsch gewidmet. Diese Künstlerbiografie zeigt die politischen, kulturellen und religiösen Tendenzen in der jungen Bundesrepublik Deutschland. Bei ihrem Eintritt erhalten die Besucher einen digital lesbaren Ausweis. Wenn sie in die Nähe eines biografischen Terminals kommen, werden sie aufgefordert, „sich auszuweisen“, und erhalten dann Informationen über historische Personen. Die Hintergründe stammen von Opfern, Tätern und „ganz normalen“ Moerser Menschen. Die Bio-Terminals wurden in Zusammenarbeit mit der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen entwickelt.

Vereine wie „Erinnern für die Zukunft“ und „Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit“ haben über Jahrzehnte geforscht und Dokumente und Fotos gesammelt, die nun die Grundlage für die vertiefende, forschende Arbeit in der Dauerausstellung bilden.

Der Besuch im alten Landratsamt war für die Mitglieder des Arbeitskreises II ein lohnendes und lehrreiches Erlebnis. Die Dauerausstellung zeigt nicht nur die Geschichte Moers‘, sondern auch die Geschichte Deutschlands und die Bedeutung der Demokratie.
Wir danken Frau Finkele für die exklusive Führung.